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Hufe 9 Aktuelles

Hinter den Kulissen: Jahresrückblick 2023 (1)

  • Kirsten Achtelstetter
  • 15. Jan. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Mai 2024


Das letzte Jahr hatte so einige einschneidende Überraschungen für mich parat und auch wenn die Hufe 9 trotz persönlicher und gesundheitlicher Herausforderungen nie komplett still stand, musste sich das Tempo vor Ort dem meinem anpassen - und das gestaltete sich in 2023 eher gemächlich.


Aber immer alles der Reihe nach. Im ersten Quartal 2023 ging es endlich erstmal los mit den Bauarbeiten. Fortschritt, den man sehen kann! Auch wenn es natürlich erstmal dazu führt, dass vor Ort alles sehr viel schlimmer aussieht als vorher; denn die Devise für das erste Quartal hieß: Abriss und Erdarbeiten!


Abriss - aber bitte vorsichtig!

Oranger Klebezettel auf Holzfurnier mit Aufschrift "T12 Tür bleibt - Denkmalschutz!"
Jede Tür ist für ihr "Leben danach" katalogisiert

Einfach drauflosen kloppen wollen wir beim Abriss aber auch nicht. Zum einen geht es ja darum, zu erhalten, was erhalten werden kann (und erhaltenswert ist!), zum anderen habe ich eine A4 Seite mit Vorschriften vom Denkmalschutz, die es einzuhalten gilt.


Bei den Türen ist es am aufwendigsten. Laut Plan sollen alle existierenden Türen aufgearbeitet und wiederverwendet werden - nicht immer an gleicher Stelle, denn einige Türöffnungen, die heute existieren, sollen zugemauert werden, andere neu aufgebrochen und einige bleiben zwar am gleichen Platz, werden aber zu offenen Durchgängen ohne Türblätter. Dann kommt hinzu, dass keine Tür der anderen gleicht, weder was Aussehen noch Größe angeht. Und so geht der Spaß los - eine große Exceltabelle, jede Tür mit eigener Nummerierung, Bauzeichnungen, die angepasst werden müssen, dann schließlich Klebezettel vor Ort, damit der Tischler zu Arbeitsbeginn weiß, was ausgebaut und aufgearbeitet wird und was erstmal ins Lager kommt. In den Räumen, wo noch alte Dielen verlegt waren, werden auch diese vorsichtig ausgebaut und zum Aufarbeiten abtransportiert.


Und dann geht es ein wenig rabiater weiter - Fliesen, Linoleum und andere "moderne" Renovierungsüberbleibsel verschwinden ebenso wie an manchen Stellen der alte Lehmputz, der aber leider nach schätzungsweise 150 Jahren nun doch ausgedient hat. Und zurück bleibt die sprichwörtlich leere Leinwand, auf der wir wieder vernünftig aufbauen können.


Küche & Wohnbereich

von links nach rechts: Herbst 2020, Herbst 2022, Frühjahr 2023

Schlafzimmer 1 (ursprünglich das Bad)

von links nach rechts: Sommer 2020, Herbst 2022, Frühjahr 2023

Schlafzimmer 2

von links nach rechts: Herbst 2020, Herbst 2022, Frühjahr 2023

Bad (ursprünglich ein Schlafzimmer)

von links nach rechts: Herbst 2020, Herbst 2022, Frühjahr 2023


Ziegelsteine auf einer Kellertreppe gestapelt
Der alte Fußboden Stein für Stein aufgestapelt

Und auch im Keller gibt es Fortschritt. Hier soll letzlich nachher vieles wieder "wie vorher" aussehen, aber da die Räume in Zukunft aktiv genutzt - und somit geheizt - werden sollen, müssen wir jetzt die nötigen Vorbereitungen treffen, damit Feuchtigkeit und erhöhte Kondensation dem Gebäude nicht langfristig schaden. Um das zu gewährleisten, muss der gesamte Keller abgedichtet werden. Hier greife ich auf ein in Deutschland mehr oder weniger unbekanntes, in Großbritannien aber weit verbreitetes System zurück - mehr dazu gibt es irgendwann mal in einem separaten Artikel.


Bevor es mit dem Abdichten losgehen kann, heißt es auch hier Abriss - oder eher "vorsichtiges Zurückbauen", damit wir nachher alles wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen können. Dazu wird der Fußboden Ziegel für Ziegel per Hand hochgenommen und gelagert.


Dann wird gegraben, um das Fundament freizulegen und Platz zu schaffen für eine neue Bodenplatte, Dämmung und die Abdichtung. Es sieht also erstmal wüst aus - aber ich habe unendlich Freude daran, denn es ist Fortschritt, der uns dem Ziel ein Stück näher bringt, diesen Raum in etwas zu verwandeln, an dem hoffentlich mal viele Leute Freude haben werden!


links : Herbst 2020, rechts: Frühjahr 2023


Draußen wird gebuddelt

Langfristig soll die Hufe 9 einmal so autark wie möglich aufgestellt werden. Um den Heizbedarf der Gebäude zu reduzieren, werden neue Fenster mit Dreifachverglasung eingebaut und Wände und Fußböden mit Holzfaserdämmplatten versehen. Dadurch erreichen wir, dass so wenig Energie wie möglich überhaupt erzeugt werden muss. Die Energie, die wir dann noch brauchen, um ein angenehmes Wohnklima zu schaffen und Warmwasser bereitzustellen, wird für das Bauernhaus über eine Erdwärmepumpe geliefert. Um genügend Energie für das gesamte Haus zu erzeugen, müssen ca. 100 Meter Rohre auf einer Fläche von 500 Quadratmetern in ca 1.80m Tiefe verlegt werden. Und das heißt... Baggereinsatz!



Ich weiß nicht, warum ich große Baumaschinen so toll finde, aber ich habe jedes Mal ein Lächeln im Gesicht, wenn es Zeit ist die "schweren Geschütze" aufzufahren. Innerhalb weniger Stunden wird die Obstwiese hinterm Stall zu einer Kraterlandschaft. Es wird noch einige Monate dauern bis das Chaos hier wieder verschwindet, aber es geschieht ja alles zu einem guten Zweck!


Eine Kollage aus Fotos von Erdarbeiten zur Wärmepumpenverlegung

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