top of page

Hofgeschichte

history

Das Dorf

Der Name „Wustrow“ stammt aus der Zeit der slawischen Besiedlung. Schon am 25. Januar 1349 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, im Zuge der Gründung der Grafschaft Fürstenberg. Und der Name ist mehr als passend: Er bedeutet Der umflossene Ort" oder Ort auf der Insel" und wurde vermutlich aufgrund seiner Lage zwischen Plätlinsee und Klenzsee gewählt. Hier ist Wasser, wohin man auch sieht, was die Gegend heute zur Erholung so beliebt macht. 

 

Früher wurde das Dorf hauptsächlich durch Landwirtschaft geprägt, nicht immer ohne Probleme: Schwierige Bodenverhältnisse, oftmals getrennt liegende Ackerflächen und wechselnde Eigentumsverhältnisse erschwerten den Bauern das Leben. Schon früh begannen sie daher laut Dorfchronik zur Aufbesserung ihres Einkommens, ihre sogenannte gute Stube an Gäste zu vermieten. Sie selber schliefen dann auf den Dachböden. So kam auch unsere „Gute Stube“ zu ihrem Namen.

 

Heute zählt das Dorf etwa 300 Einwohner, ein gemütlicher Ort in einer Gegend voller Dörfer. Und dennoch bietet es Urlaubern einiges: Es gibt einen Kanuhof, einen kleinen Laden mit frischen Brötchen und wer nicht selber kochen möchte, kann zwischen drei lokalen Gaststätten wählen. In der näheren Umgebung kann sogar in einem Bioladen und bei einem Fischer eingekauft werden. Und wer einkehren möchte, findet in der Umgebung weitere Restaurants und Cafés. 

Hufe 9 Hofgeschichte
Hufe 9 Hofgeschichte

Die Hofgeschichte

Der Begriff „Hufe“ fasst historisch den Hof, die Nutzungsrechte und die bewirtschaftete Fläche zusammen. Die Bauern pachteten lediglich auf Zeit, Hof und Ländereien gingen nicht in ihren Besitz über:

 

„Früher verstand man unter Bauer nur den Pächter einer Bauernhufe. [...] Die Bauern erhielten in der Regel ihre Hufe auf 12 Jahre in Pacht. Der Bauernhof mit allen Gebäuden und Ländereien gehörte dem Staat”.

Dorfchronik Wustrow, ursprünglich aus “Gemeindeblatt für das Kirchspiel Strasen” Blätter 166/167 (1939) und 178/179 (1940).

Wustrow war ursprünglich in neun Bauernhufen unterteilt und 1836 wurde Schulze Joachim Reinsberg erstmals als Pächter des „Erbpachtgutes IX” erwähnt – der Hof, den wir in Gedenken an die alten Zeiten Hufe 9 getauft haben. Der Name ist erst in der Planung für die jetzige Umnutzung entstanden, wird mittlerweile aber auch so in der Denkmalliste geführt. 

 

Lückenlos ist die Geschichte des Hofes nicht mehr nachzuvollziehen. Allerdings wissen wir, dass er fast 200 Jahre im Besitz der Familie Reinsberg verblieb. 1922 wurde dank eines neuen Gesetzes jede Zeitpacht in eine Erbpacht umgewandelt und die Hufe 9 somit vollständig zum Eigentum der Familie. So, wie die Gebäude heute stehen, wurden sie vermutlich im Jahr 1857 gebaut – genau belegt werden kann das aber leider nicht mehr. 

Die Hufe 9 unter Denkmalschutz

Hufe 9 Hofgeschichte
Hufe 9 Hofgeschichte
Hufe 9 Hofgeschichte

Bis 2018 blieb der Hof in Familienbesitz und wurde bis zuletzt immer als Bauernhof genutzt. Als die letzte Erbin verstarb, wurde er verkauft und kam über einige Umwege zu uns. Wir planen die Sanierung und Umnutzung der Hufe 9, um dem Hof eine neue Aufgabe zu geben - immer mit Rücksicht auf die Geschichte und den Charme der alten Gebäude.

 

Dabei spielt der Denkmalschutz eine wesentliche Rolle. Die Scheune stand als Einzelobjekt schon lange unter Denkmalschutz. Im Januar 2022 wurden im Zuge der Planungen auch die restlichen Gebäude des alten Dreiseitenhofs, der Innenhof und der Garten als denkmalgeschützt erklärt.

 

Warum wird ein solch alter Hof unter Denkmalschutz gestellt? 

Höfe wie die Hufe 9, insbesondere Dreiseitenhöfe, sind immer seltener zu finden. Manche sind nur noch teilweise erhalten, durch frühere Umbauten oder Einstürze, da es oftmals an Mitteln zur Erhaltung des ursprünglichen Zustandes fehlte. Daher ist es umso wichtiger, dass die noch vorhandenen alten Gebäude unseres Hofes einen neuen Nutzen finden und dadurch so weit wie möglich erhalten bleiben.

Im Fall der Hufe 9 wird der Denkmalschutz außerdem mit der Lage im Dorf begründet. Der Hof liegt direkt am Ortseingang und ist das Erste, was Besucher von Wustrow sehen. Noch dazu liegt er direkt vor einer Kirche. Damit ist die Hufe 9 wesentlich an der Prägung des Ortsbildes beteiligt und soll dementsprechend geschützt werden.

bottom of page